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Pharma-Sektor: Milliarden-IPO von Stada aufgegeben

Auf einen Blick
- •Capvest übernimmt Mehrheit an Stada.
- •Stadas IPO-Pläne werden aufgegeben.
- •Der Deal ist etwa 10 Milliarden Euro wert.
- •Stada zeigt starkes finanzielles Wachstum nach Übernahme.
- •Private-Equity-Exits stehen vor Herausforderungen in aktuellen Marktbedingungen.
In einer bedeutenden Entwicklung für die Pharmaindustrie hat die Private-Equity-Firma Capvest eine Mehrheitsbeteiligung am deutschen Arzneimittelhersteller Stada erworben. Die Übernahme wurde von den derzeitigen Eigentümern von Stada, Bain Capital und Cinven, bekannt gegeben, die eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen behalten werden. Während die finanziellen Einzelheiten der Transaktion nicht bekannt gegeben wurden, deuten Berichte von Bloomberg darauf hin, dass der Deal, einschließlich Schulden, auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt wird. Michael Siefke von Bain Capital bemerkte, dass dieser erfolgreiche Ausstieg das Wachstumspotenzial von Stada und das Engagement seiner Belegschaft unterstreicht. Bain Capital und Cinven erwarben Stada 2017 für 5,3 Milliarden Euro und nahmen das Unternehmen anschließend von der Börse. Seitdem hat Stada ein beeindruckendes Wachstum erzielt, seinen Umsatz auf über vier Milliarden Euro gesteigert und sein bereinigtes EBITDA mehr als verdoppelt, was einer jährlichen Wachstumsrate von neun Prozent entspricht.
Marktanalyse
Stada, bekannt für Marken wie Grippostad und Ladival Sonnencreme, sollte an die Börse gehen, wobei ein IPO für den Herbst geplant war, abhängig von den Marktbedingungen. CEO Peter Goldschmidt hatte eine verbesserte Stabilität der Finanzmärkte als günstigen Indikator für die Fortsetzung des IPOs angegeben. Der Börsengang sollte einer der größten in Europa in diesem Jahr werden und Stada möglicherweise als Kandidaten für den MDax-Index positionieren. Die IPO-Pläne wurden jedoch nun aufgegeben, was die Herausforderungen widerspiegelt, denen sich Private-Equity-Firmen bei der Realisierung zufriedenstellender Bewertungen für ihre Portfoliounternehmen auf dem Aktienmarkt gegenübersehen. Dieser Schritt unterstreicht die Abhängigkeit von Private Equity von öffentlichen Märkten für profitable Exits, ein Trend, der sich angesichts schwankender Marktbedingungen als schwer zu navigieren erweist. Stada selbst ist mit etwa 5,7 Milliarden Euro Schulden belastet, teilweise aufgrund einer Reihe von Übernahmen. Um seine Attraktivität für Investoren zu steigern, hat Stada seine russischen Geschäfte veräußert, die als Hindernis in seinen Verkaufsplänen angesehen wurden. Diese strategische Verschiebung hebt die laufenden Bemühungen hervor, die Geschäfte zu straffen und die Exposition gegenüber volatilen Märkten zu reduzieren. Die Absage des IPOs von Stada ist Teil eines breiteren Trends, wie das IPO-Barometer von EY zeigt, das einen Rückgang der europäischen IPOs um 24 Prozent im ersten Halbjahr dieses Jahres berichtete, wobei die Gesamtemissionen nur 5,9 Milliarden Dollar erreichten, verglichen mit 14,7 Milliarden im Vorjahr.
Fazit
Die neuesten Entwicklungen rund um Stada betonen die komplexen Dynamiken zwischen Private Equity und öffentlichen Märkten und zeigen die Herausforderungen bei der Erreichung gewünschter finanzieller Ergebnisse durch IPOs. Da sich der Pharmasektor weiterentwickelt, bleibt der Fokus auf strategischen Anpassungen, um finanzielle Unsicherheiten zu navigieren und Wachstumschancen zu nutzen.