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US-Wirtschaft: Fed meldet kaum Veränderungen

Auf einen Blick
- •Die US-Wirtschaft zeigt laut Beige Book der Fed kaum Veränderungen.
- •Moderate Preissteigerungen und stabile Beschäftigung beobachtet.
- •BIP-Wachstum durch reduzierte Importe und erhöhte Konsumausgaben angetrieben.
- •Finanzmärkte erwarten mögliche Zinssenkung im September.
- •Politischer Druck auf die Fed könnte ihre Unabhängigkeit beeinflussen.
Wirtschaftliche Stabilität inmitten von Unsicherheit
Der neueste Beige Book-Bericht der Federal Reserve zeigt, dass sich die US-Wirtschaft in den letzten Wochen kaum verändert hat. Der am Mittwochabend veröffentlichte Bericht hebt eine stagnierende Wirtschaftslage hervor, wobei sowohl die wirtschaftliche Aktivität als auch die Beschäftigung weitgehend stabil bleiben. Trotz dieser Stabilität haben die Preise moderate Steigerungen erfahren. Von der Fed befragte Unternehmen nannten häufig wirtschaftliche Unsicherheit und Zölle als negative Faktoren, die ihre Aussichten beeinflussen. Die Stimmung in den verschiedenen Federal Reserve-Distrikten war unterschiedlich und spiegelte ein gemischtes wirtschaftliches Sentiment wider.
Wachstum trotz Handelskonflikten
Trotz anhaltender Handelsstreitigkeiten zeigte die US-Wirtschaft von April bis Juni ein erhebliches Wachstum mit einem annualisierten BIP-Anstieg von 3,3 %. Dieses Wachstum wurde hauptsächlich durch einen Rückgang der Importe und einen Anstieg der Konsumausgaben angetrieben. Im Gegensatz dazu schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres um 0,5 %, was hauptsächlich auf einen Importanstieg vor den im April von Ex-Präsident Donald Trump initiierten Zollkonflikten zurückzuführen war.
Erwartete Zinssenkungen
Die Finanzmärkte erwarten eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt durch die Fed bei ihrer kommenden Sitzung im September. Fed-Vorsitzender Jerome Powell hat signalisiert, dass eine Anpassung der Zinssätze aufgrund zunehmender Risiken für den Arbeitsmarkt gerechtfertigt sein könnte. Seit Mai hat sich das Beschäftigungswachstum auf durchschnittlich 35.000 neue Stellen pro Monat verlangsamt, was Powell zu einem vorsichtigen Ansatz bei möglichen Zinssenkungen veranlasst hat. Diese wirtschaftliche Verlangsamung hat Befürworter einer lockereren Geldpolitik innerhalb der Federal Reserve gestärkt. Powell hat kürzlich während einer Rede beim Zentralbankforum in Jackson Hole die Tür für eine Zinssenkung im September geöffnet.
Politischer Druck und Unabhängigkeit der Federal Reserve
Präsident Trump übt Druck auf die Fed aus, die Zinssätze sofort und erheblich zu senken. Er versucht auch, das Board of Governors der Fed nach seinen politischen Präferenzen umzugestalten. Sein Kandidat für eine vakante Vorstandsposition, Stephen Miran, steht am Donnerstag vor einer Anhörung im Bankenausschuss des Senats. Darüber hinaus versucht Trump, Fed-Gouverneurin Lisa Cook zu entfernen, die sich rechtlich gegen diesen Schritt wehrt. Analysten warnen, dass solcher Druck die politische Unabhängigkeit der Fed bedroht, die für eine effektive Inflationskontrolle entscheidend ist. Während die Federal Reserve diesen Druck navigiert, wird ihre Fähigkeit, eine unabhängige Haltung zu bewahren, entscheidend für die Verwaltung der Inflation und die Sicherstellung langfristiger wirtschaftlicher Stabilität sein.