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Bankengipfel: Sparkassen schlagen Investitionsmodell vor

Auf einen Blick
- •Die deutsche Regierung plant eine Infrastrukturinvestition von 500 Milliarden Euro.
- •Sparkassen schlagen ein Modell zur Nutzung privaten Kapitals für Infrastruktur vor.
- •Der Ausbau von TransnetBW wird von Sparkassen, EnBW und KfW unterstützt.
- •Erheblicher Investitionsrückstand in der kommunalen Infrastruktur hervorgehoben.
- •DZ Bank will interne Zusammenarbeit zur Projektfinanzierung verbessern.
In Frankfurt stand auf einem jüngsten Bankengipfel die Mobilisierung privaten Kapitals für die Infrastrukturentwicklung im Mittelpunkt. Dies folgt auf die Ankündigung der deutschen Regierung eines Investitionsplans in Höhe von 500 Milliarden Euro zur Verbesserung der Infrastruktur des Landes. Die Herausforderung besteht darin, private Mittel so anzuziehen, dass öffentliche Ressourcen maximiert und Billionen in Infrastrukturprojekte gelenkt werden.
Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), setzte sich für die Übernahme des von den Sparkassen genutzten Finanzierungsmodells ein. Auf dem Handelsblatt Bankengipfel betonte Reuter die Bedeutung der Ausrichtung des lokalen Fortschritts auf rentable Erträge. Ein konkretes Beispiel, das er anführte, war die Beteiligung der Sparkassen an TransnetBW, einem Betreiber von Stromnetzen. Zusammen mit dem staatlichen Energieversorger EnBW und der Förderbank KfW stellt ein von der SV Versicherungsgruppe geführtes Konsortium Eigenkapital für den Ausbau der Stromnetze bereit.
Diese Bemühungen werden auch durch Sparbriefe unterstützt, die darauf abzielen, Bürger in den Investitionsprozess einzubeziehen. Diese Anleihen bieten Kunden der Sparkassen in Baden-Württemberg einen festen Zinssatz und eine feste Laufzeit, wodurch sie finanziell an der Expansion von TransnetBW teilnehmen können. Reuter schlug vor, dass dieses Modell als Blaupause für andere Investitionsbereiche wie Gas- und Wasserstoffnetze dienen könnte, vorausgesetzt, diese Investitionen sind sicher und ertragreich. Reuter hob den erheblichen Investitionsbedarf auf kommunaler Ebene hervor und erklärte, dass die vom Bund bereitgestellten 100 Milliarden Euro die Rückstände von 200 Milliarden Euro nicht decken. Die Folgen sind offensichtlich: vernachlässigte Schulrenovierungen und unbebaute Straßen. Darüber hinaus wies Reuter auf die Notwendigkeit von 160 Milliarden Euro hin, um lokale Stromnetze aufzurüsten und die Energiewende für Unternehmen und Haushalte zu unterstützen.
Auf dem Gipfel unterstützte Cornelius Riese, CEO der DZ Bank, die Ansichten von Reuter. Er erwähnte, dass die DZ Bank und ihre Tochtergesellschaft DZ Hyp bereits zahlreiche Projekte finanzieren. Der genossenschaftliche Versicherer R&V und Union Investment bündeln Investorengelder zur Unterstützung verschiedener Infrastruktur- und Immobilienprojekte. Riese zielt darauf ab, die Zusammenarbeit innerhalb der Bankengruppe zu verbessern, um die Projektfinanzierung zu optimieren, ohne die Bilanz der Bank zu überlasten. Durch die Einbeziehung interner Kapitalpools kann die Bank die Interessen der Kunden effektiver bedienen. Die Diskussionen auf dem Gipfel unterstreichen die entscheidende Rolle, die privates Kapital bei der Überbrückung der Infrastrukturinvestitionslücke in Deutschland spielen kann. Die vorgeschlagenen Modelle und Kooperationen sind Schritte hin zu einer nachhaltigeren und effizienteren Investitionsstrategie für die Zukunft.