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Mega Edelmetall-Rallye: Gold erreicht Rekordhoch

Auf einen Blick
- •Der Goldpreis erreichte ein neues Rekordhoch von $3.547.
- •Der Silberpreis erreichte ein 14-Jahres-Hoch über $40.
- •Die US-Notenbank könnte bald die Zinsen senken.
- •Sinkendes Vertrauen in US-Schulden steigert die Goldnachfrage.
- •Die industrielle Nachfrage nach Silber, besonders in der Photovoltaik, steigt.
Gold hat erneut ein Rekordhoch erreicht und durchbrach am Dienstag die Marke von $3.500, um bis Mittwochmorgen auf $3.547 zu steigen. Dieser Anstieg markiert ein neues Allzeithoch für Gold, während Silber ebenfalls auf ein 14-Jahres-Hoch gestiegen ist und über $40 pro Unze liegt.
Es wird stark spekuliert, dass die US-Notenbank die Zinsen möglicherweise schon im September senken könnte. Traditionell steigern niedrigere Zinsen die Goldpreise, aber dieser Trend hält nicht mehr so fest wie zuvor. Trotz der Renditen von zehnjährigen US-Anleihen, die über vier Prozent bleiben, erreicht Gold weiterhin neue Höchststände. Dieses Phänomen wird weitgehend auf das sinkende Vertrauen in die Tragfähigkeit der US-Schulden zurückgeführt. Da die Staatsverschuldung über $37 Billionen liegt und die Zinskosten nun die Militärausgaben übersteigen, wenden sich Investoren zunehmend Gold als sicherem Hafen zu.
Die Möglichkeit von Zinssenkungen könnte für Washington vorteilhaft sein. Präsident Donald Trump soll versucht haben, die angeblich unabhängige US-Notenbank zu beeinflussen. Die jüngste Kontroverse um den versuchten Rauswurf von Fed-Gouverneurin Lisa Cook, angeblich wegen Hypothekenbetrugs, hat erhebliche Aufmerksamkeit erregt. Analysten sehen dies als politischen Schachzug, da Cook eine kritische Haltung zu Zinssenkungen einnimmt. Die Situation könnte zu einem langwierigen Rechtsstreit führen, wobei Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch warnt, dass die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Fed gefährdet sind. Da das Vertrauen in den Dollar schwindet, fließt zunehmend Kapital in Gold. Markus Blaschzok von der Solit Gruppe bemerkt, dass in diesem instabilen Umfeld die strukturelle Nachfrage nach Gold als knappe, nichtstaatliche Währung steigt.
Silber hingegen zeigt noch mehr Dynamik. Seit Jahresbeginn ist sein Preis um 40% gestiegen, verglichen mit einem Anstieg von 32% bei Gold. Die Nachfrage nach Silber ist besonders hoch, wobei 58% aus industriellen Anwendungen, insbesondere der Photovoltaik, stammen. Da die Produktion fünf Jahre in Folge hinter dem Verbrauch zurückgeblieben ist, erwägt das US-Innenministerium, Silber als kritische Ressource einzustufen. Abschließend unterstreicht die anhaltende Rallye bei Edelmetallen eine sich verändernde Wirtschaftslandschaft, in der traditionelle Finanzmechanismen herausgefordert werden. Während die USA mit ihren Schulden kämpfen und die globale Wirtschaft vor Unsicherheiten steht, bleiben Gold und Silber für Investoren, die Stabilität suchen, attraktiv. Dieser Trend unterstreicht die Bedeutung der genauen Beobachtung von Wirtschaftspolitiken und Marktreaktionen, da sie weiterhin die Dynamik der Edelmetallpreise beeinflussen werden.