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Pharma-Riese Stada plant Börsengang trotz Schulden

Auf einen Blick
- •Stada plant einen Börsengang mit einer Bewertung von 10 Milliarden Euro.
- •Das Unternehmen steht vor erheblichen Schulden, will diese aber durch den Börsengang reduzieren.
- •Jüngste Erfolge umfassen 50 neue Lizenzvereinbarungen und Umsatzwachstum durch ein Biosimilar.
Stada, ein in Hessen ansässiges Pharmaunternehmen, plant diesen Herbst einen Börsengang, obwohl es mit erheblichen Schulden zu kämpfen hat. CEO Peter Goldschmidt äußerte Vertrauen in die verbesserte Position des Unternehmens, seit ein früherer Versuch, im Frühjahr an die Börse zu gehen, durch die Marktvolatilität nach dem "Befreiungstag", einem Begriff im Zusammenhang mit bedeutenden politischen Veränderungen in den USA unter der Trump-Administration, vereitelt wurde. Goldschmidt hob die erweiterte Medikamentenpipeline von Stada und die starke europäische Präsenz als positive Indikatoren für den bevorstehenden Börsengang hervor.
Der erste Versuch, an die Börse zu gehen, wurde aufgrund eines instabilen Marktumfelds verschoben. Die Situation hat sich jedoch stabilisiert, sodass Stada einen zweiten Versuch planen kann. Das Unternehmen strebt eine Bewertung von etwa 10 Milliarden Euro an, was den Eintritt in den deutschen MDAX-Index, einen Maßstab für mittelgroße Unternehmen, erleichtern könnte. Die jüngste Leistung von Stada umfasst 50 neue Lizenzvereinbarungen im ersten Halbjahr, was es neben anderen großen Firmen wie Verisure und Shawbrook Group positioniert, die ebenfalls öffentliche Notierungen vorbereiten. Diese Aktivität könnte neue Energie in die europäischen Kapitalmärkte bringen, die einen langsamen Start erlebt haben. Trotz dieser optimistischen Entwicklungen stellt die finanzielle Gesundheit von Stada potenzielle Risiken für Investoren dar.
Das Unternehmen, das im Besitz der Private-Equity-Firmen Bain Capital und Cinven ist, hat Schulden in Höhe von etwa 5,7 Milliarden Euro. Der Börsengang soll helfen, diese um etwa 3 Milliarden Euro zu reduzieren, wodurch die Nettoverschuldung etwa das Dreifache des bereinigten operativen Gewinns beträgt. Investoren könnten diese Verbindlichkeiten gegen erfolgreiche Benchmarks wie Dermapharm und Sandoz abwägen, die bereits börsennotiert sind. Finanziell hat Stada gut abgeschnitten, mit einem Anstieg der bereinigten Einnahmen um sechs Prozent auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro im ersten Halbjahr. Das EBITDA des Unternehmens stieg ebenfalls um fünf Prozent auf 481 Millionen Euro. Ein wesentlicher Beitrag zu diesem Wachstum ist Uzpruvo, eine biosimilare Version der Psoriasis-Behandlung Stelara, die ursprünglich von Johnson & Johnson entwickelt wurde und in diesem Jahr voraussichtlich über 6 Milliarden Dollar Umsatz erzielen wird. Während sich Stada auf den Börsengang vorbereitet, müssen Investoren sowohl das Wachstumspotenzial als auch die Herausforderungen durch die bestehenden Schulden berücksichtigen. Der Erfolg dieses Vorhabens könnte einen Präzedenzfall für andere Pharmaunternehmen schaffen, die ähnliche Strategien in der volatilen Marktlage in Betracht ziehen.